Reto mag den Herbst - eine Seetaler Kurzgeschichte

Jogger im Herbstnebel (Fotolia)
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Eine Première: An der «Gespensternacht» im Schloss Hallwyl (organisiert durch den Förderverein Gesellschaft zum Falken und Fisch) habe ich zum ersten Mal eine frei erfundene Geschichte aus eigener «Feder» vorgelesen.

Das Publikum klatschte. Ich war sehr erleichtert darüber.

Ermutigt durch den Applaus publiziere ich die Kurzgeschichte nun auch auf diesem Weg. Und danke den Beteiligten der Gespensternacht für ihre Ermutigung, mich auch in die fiktiven Gefilde zu wagen.

Reto mag den Herbst

Kurzgeschichte von Maurice Velati, 17.11.2016

 

Reto mag den Herbst. Er mag es, wenn die Nebelschwaden vom Hallwilersee Richtung Lenzburg durch den Wald kriechen. Er mag es, wenn sich das Schloss Hallwyl in diese weisse Watte hüllt.

Reto läuft. Er macht seine übliche Runde. Zuerst von seinem Haus am Berg in Richtung Bahnhof. Dann über die Strasse durch das Villenquartier in Richtung See.


Der Spaziergang ist das Aufwärmen. Gerannt wird erst auf dem Feldweg Richtung Wasserschloss. Die Musik in seinem Ohr ist noch leise. Erst im schnellen Teil seiner Runde dreht er die Lautstärke am iPod dann so richtig auf. Um sich anzutreiben.

 

Im Villenquartier schaut sich Reto um. Bewundert den grossen BMW vor dem einen Haus, schielt verstohlen durch die Tuja-Hecke in ein hell beleuchtetes Wohnzimmer. Reto wünscht sich auch ein grösseres Haus. Und ein grösseres Auto. Er war schon immer ehrgeizig. Nach der Banklehre hat er sich hochgearbeitet. Er kaufte sich das Häuschen im oberen Dorfteil von Boniswil schon, als er noch alleine lebte. Seine Kollegen lebten damals noch bei ihren Eltern oder in irgendeiner WG in Aarau oder Lenzburg. Reto wollte das nie. Man darf ja auch zeigen, was man hat.

 

Auch Anna zeigt er gerne. Sie ist wirklich die schönste Frau im ganzen Seetal, davon ist Reto überzeugt. Es war Liebe auf den ersten Blick, damals, als sie ihr Jugendsparkonto auflösen wollte am Schalter in Seengen. Jetzt ist sie endlich bei ihm eingezogen, nachdem sie ihr Wirtschaftsstudium abgeschlossen hat. Sie passen zueinander: Wenn Reto sich nach einem grösseren Haus und einem grösseren Auto sehnt, dann träumt Anna von Markenjeans und edlem Schmuck. Und hin und wieder bringt er ihr das eine oder andere mit aus Zürich, wo er jetzt als Bereichsleiter im Mutterhaus seiner Bank arbeitet.

 

Sie wird sich freuen, denkt Reto. Er hat ihr das kleine Halskettchen auf das Bett gelegt. Sie ist noch unterwegs mit Freundinnen, auf einen Feierabend-Drink in Lenzburg. Zeit genug also für seine Runde am See. Reto läuft immer noch gemütlich, schlendert fast durch das Quartier. Den Alfa Romeo vor dem zweitletzten Haus hat er noch nie gesehen. Er mag die deutschen Autos ja eigentlich besser, aber dieser Alfa sieht wirklich hübsch aus. Das wäre doch was für Anna, denkt sich Reto. Schnittig, sportlich, etwas extravagant, genau wie sie.

 

Reto bemerkt die beiden Schatten zwei Häuser hinter ihm nicht. Sie ducken sich hinter den grossen BMW. Sie huschen zur Tuja-Hecke. Sie folgen ihm langsam und leise.

 

Die asphaltierte Strasse ist zu Ende. Das Startsignal für Reto: Explosionsartig beschleunigt Reto seine Schritte. Jetzt kommt der anstrengende Teil der Runde. Aber man muss sich selber ja auch herausfordern. Im Beruf und im Sport. Das ist sein Credo. Wer nichts tut, der bringt’s auch zu nichts. Das gilt fürs Portemonnaie wie für den Waschbrettbauch. Sechs deutlich konturierte Bauchmuskeln kann Reto in Tennwil jeweils präsentieren, wenn er sich mit Anna an Sommer-Sonntagen in die Sonne legt. Bevor er später in der Seerose ein anständiges Abendessen auf der Terrasse geniesst. Er hat von Juni bis August am Sonntag fix einen Tisch reserviert für Anna und sich.

 

Jetzt aber legt sich die Kälte um seinen Körper. Zum Glück hat er noch seine Trainerjacke angezogen. Die funktionale Laufjacke liegt nämlich im Wäschekorb. Die schlabbrige Trainerjacke mit Kapuze sieht zwar nicht so vorteilhaft aus, aber an einem solchen Novemberabend muss man ja nicht mit vielen Spaziergängern rechnen am See, denkt Reto. Und beschleunigt noch ein bisschen. Je schneller er läuft, desto mehr steigt ihm die feucht-kalte Luft in die Nase. Er drückt zwei, drei Mal auf den iPod in seiner Jackentasche – jetzt dröhnt ein Gitarrensolo in seinen Ohren und die treibenden Schlazeugbeats bestimmen seinen Lauf-Rhythmus.

 

Die beiden Schatten sind verschwunden. Reto sieht nicht, wie sie hektisch durch das Quartier gerannt sind. Er hört nicht, wie ein Motor gestartet wird. Er sieht das Auto nicht, das jetzt parallel zu Retos Rennstrecke auf der Hauptstrasse in Richtung Schloss fährt.

 

Die Runde um das Wasserschloss treibt Reto an. Er läuft zwar in die andere Richtung, aber trotzdem erinnert ihn die Passage immer an den Hallwilerseelauf. Er nimmt seit Jahren daran teil, wird immer schneller. Und geniesst jeweils den Applaus des Publikums auf dem Schlossplatz. Jetzt stellt er sich vor, wie Anna lässig auf der Mauer beim Wasserkanal steht und ihn anfeuert. Reto wird noch schneller.

 

Das dunkle Auto ist auf den Schlossparkplatz gefahren. Die beiden Schatten steigen rasch aus. Einer rennt bereits in Richtung Schloss und winkt seinem Begleiter hektisch. Sie haben Reto entdeckt.

 

Die lange Gerade in Seengen verleiht Reto noch mehr Antrieb. Unweigerlich kommt ihm Usain Bolt in den Sinn, der wie von Sinnen auf der Rennbahn in Zürich seine 200 Meter abgespult hatte. Reto und Anna haben ihm auf der VIP-Tribüne bei seinem Spurt zugesehen. Die Bank von Reto ist Hauptsponsor des Leichtathletik-Meetings.

Reto rennt und rennt. Die Sprintstrecke endet an der Brücke, bis dahin will er es durchziehen mit diesem höllischen Tempo.

 

Die Schatten hinter Reto rennen ebenfalls. Ein Licht flackert neben den beiden hektisch umher. Sie verlieren den Anschluss. Reto ist schnell.

 

Die Beine brennen. Jetzt muss er bremsen, denkt sich Reto. Sonst hält er es nicht durch bis nach Meisterschwanden. Und das muss gemäss Trainingsplan heute sein. Am Schiffsteg von Seengen hat Reto sein ideales Langstreckentempo wieder erreicht. Die Musik hämmert immer noch in seinen Ohren.

 

Die Schatten quälen sich über die Brücke. Der vordere Schatten fuchtelt wie wild. Sie sind Reto nun wieder dichter auf den Fersen.

 

Reto kann sich das Gefühl nicht erklären. Er fühlt sich plötzlich beobachtet. Keine Ahnung, woher das kommt, denkt er sich. Und ruft sich selber zur Ruhe. Trotzdem beschleunigt er ein bisschen. Minim, wie von innen angetrieben. Ohne zu wissen, weshalb.

 

Die Schatten holen auf. Das Licht flackert noch immer hektisch am Boden. Die Schwäne und Enten am Ufer fliehen ins Schilf, wenn die Schatten keuchend an ihnen vorbei stampfen.

 

Reto schaut sich um. Nur kurz. Etwas stört ihn. Dreh nicht durch, denkt er sich. Wer soll schon an einem kalten Novemberabend um den See rennen. Und wenn auch: Der Seeuferweg ist ja für alle da. Er sieht nichts. Es ist auch nichts, sagt sich Reto.

 

Die Schatten versuchen Reto nicht zu verlieren. Und gleichzeitig bleiben sie am Rand des Weges. Als sich Reto umsieht, bremsen sie abrupt ab. Einer rutscht hinter einen Baumstamm, der andere versteckt sich hinter dem Pfahlbauerhaus.

 

Reto dreht die Musik leiser. Dieses komische Gefühl im Magen geht nicht weg. Herrgott nochmal, Reto, krieg dich wieder ein, weist er sich innerlich zu Recht. Und beschleunigt dann doch wie ferngesteuert noch ein wenig.

 

Die Schatten kommen näher. Sie gestikulieren, geben sich gegenseitig Zeichen. Das Licht flackert.

 

Reto dreht sich noch einmal um. Ganz kurz. Da ist ein Licht. Da flackert etwas hinter ihm.

 

Die beiden Schatten rennen jetzt wie wild. Sie stürzen förmlich auf Reto zu.

 

Unweigerlich bleibt Reto stehen. Er will es nicht, aber es ist wohl ein Ur-Instinkt, der ihn steuert. Ein Angstgefühl übermannt ihn. Er dreht sich noch einmal um.

 

Nur noch wenige Meter trennen sie von Reto. Die Schatten rennen nun dicht nebeneinander. Reto ist stehen geblieben  - das ist ihre Chance.

 

Reto sieht die beiden grossen, schwarzen Schatten auf sich zukommen. Das gleissend weisse Licht flackert wie wild. Reto hält sich unweigerlich die Hände vors Gesicht. Es blendet ihn.

 

Sie stürzen sich von beiden Seiten auf ihn. Einer links, einer rechts.

 

Reto spürt einen starken Druck an seinem Arm. Er reisst sich die Kopfhörer aus den Ohren. Er will sich wehren, aber der Schock lähmt ihn völlig.

 

Sie reissen ihn nieder auf den Boden. Sie drücken ihn mit ihrem Körpergewicht auf den schlammigen Sand des Weges.

 

Reto schreit kurz. „Hey!“ Dann spürt er einen heftigen Schmerz in seiner Rippe.

 

Sie stossen ihm ein Knie in den Bauch. Drücken ihn mit vereinten Kräften an den Boden.

 

Reto versteht nicht, Reto kann nicht denken. Überfall? Schlägertruppe? Was soll ich tun? Habe ich Geld dabei? Soll ich ihnen mein Handy geben? Nein, wehr dich, Reto! Er stemmt sich mit aller Kraft gegen die Angreifer, will aufstehen.

 

Sie drücken ihn noch mehr an den Boden. Einer hält ihn mit seinem Knie in Schach, der andere packt den Arm von Reto und zieht ihn hinter den Rücken. Sie wollen ihn auf den Bauch drehen.

 

Der Schmerz im Arm ist unerträglich. Reto hat das Gefühl, seine Schulter sei ausgekugelt. Er kann nicht mehr, sein Körper hat nach dem schnellen Lauf keine Kraft mehr. Reto gibt nach. Fügt sich dem Schicksal, denkt an das Schlimmste. Anna, was ist mit Anna, wenn die mich umbringen? Solche Gedanken schiessen ihm wie Blitze durch den Kopf…

 

„So, jetzt haben wir dich!“ brüllt der eine Schatten. „Tammi nochmals, glaubst du eigentlich, du kannst einfach wegrennen, auch wenn wir dich rufen?“, flucht der andere. „Der versteht doch eh nichts“, zischt der erste.

 

„Ich verstehe schon“, sagt Reto keuchend. „Was wollt Ihr?“

 

„Schweizer?“, fragt der Schatten. „Haben Sie einen Ausweis dabei?“

 

Reto versteht die Frage nicht. „Was?“, keucht er.

 

„Huber, Regionalpolizei. Sie haben auf unsere Halt-Rufe nicht reagiert. Zeigen Sie uns Ihren Ausweis!“, sagt der eine Schatten. Der Griff am Arm wird etwas gelockert. „Was machen Sie hier mitten in der Dunkelheit?“

 

Reto fällt ein Stein vom Herzen. Er kann nicht anders, er muss lachen. Ein tiefes, erleichtertes Lachen. „Ich renne. Ich mache Sport. Ich mach hier immer meine Runde“, sagt er. „Reto Gerber, Boniswil“, fügt er gleich an…

 

Sie lassen ihn los. Zuerst den Arm, dann steht auch der kräftige Schatten auf, der Reto mit seinem Knie an den Boden gedrückt hatte.

 

„Oje… einer von hier! Das tut uns leid, das wussten wir natürlich nicht“, sagt der Schatten, der Huber heisst.

 

„Wir haben Sie im Villenquartier beobachtet und haben gedacht, Sie seien einer dieser Dämmerungseinbrecher…“

 

„Wir haben viele Rumänen im Moment“, ergänzt der zweite Beamte. Er hilft Reto nun beim Aufstehen, wischt ihm mit seinen in dunkle Handschuhe gekleideten Hände etwas den Schmutz von der Trainerjacke. „Sorry, mit Ihrer Kapuze haben Sie genau so ausgesehen wie die“, erklärt er etwas verlegen.

 

Reto ist so erleichtert, dass er den beiden Regionalpolizisten gar nicht böse sein kann. Er ist nur froh, dass es vorbei ist. „Kein Problem, wir sind ja auch froh, wenn Sie hier zum Rechten schauen“, sagt er versöhnlich.

 

Man tauscht noch ein paar nette Worte aus, die Beamten erklären Reto, er solle sich doch das nächste Mal etwas sportlicher kleiden und im Quartier nicht so herumschleichen, dann passiere das sicher auch nicht wieder. Und schliesslich beklagt man sich noch gegenseitig über die kalte Jahreszeit und die in dieser Zeit alljährlich ansteigende Einbruchrate… und dass es so schwierig sei, diese Einbrecher zu erwischen und dann natürlich auch zu bestrafen. Und dass die Grenzen halt auch nicht wirklich geschlossen seien und man wohl in dieser globalisierten Welt damit leben müsste, dass Rumänen ihr Glück als Einbrecher hier am Hallwilersee versuchen.

 

Reto verabschiedet sich von den Beamten und macht seine Runde fertig. Auf dem Weg denkt er noch darüber nach, ob er wirklich ein grösseres Haus wolle. Je grösser das Haus, desto grösser natürlich die Chance, dass man Ziel eines Einbruchs wird. Auf jeden Fall müsste man eine gute Alarmanlage installieren, denkt sich Reto.

 

***


Es ist später als geplant, als Reto wieder zu seinem Haus kommt. Er kramt in seiner Trainerjacke nach dem Hausschlüssel. Und wundert sich noch, dass kein Licht brennt. Anna müsste doch längst daheim sein. Aber es wäre ja nicht das erste Mal, dass es später wird beim Feierabend-Drink in Lenzburg. Rebekka heiratete demnächst, da gibt es für Frauen natürlich unendlich viel zu besprechen, denkt Reto und lächelt innerlich ein bisschen abschätzig über die Hysterie der jungen Frauen, wenn es um solche Dinge geht.

 

Im Eingang liegt sein Handy auf dem Schuhschrank. Stimmt, denkt Reto. Das habe ich vergessen. Das hätte schlimm enden können, wenn die Polizisten tatsächlich irgendwelche Räuber gewesen wären… kein Handy, kaum Geld dabei… Reto merkt, dass sein Puls noch einmal etwas ansteigt – in Gedanken an den Zwischenfall beim Schloss.

 

7 unbeantwortete Anrufe. Reto stutzt. 7 Anrufe von Anna? Ist was passiert? Nein, wahrscheinlich will sie nur die Farben seiner Krawatten wissen… um ihre Garderobe an der Hochzeit von Rebekka abzustimmen. Und das muss dann natürlich sofort sein, das kann nicht warten, denkt Reto mit einem leichten Anflug von Verärgerung. Trotzdem wählt er natürlich ihre Nummer. Man weiss ja nie.

 

„Elmiger, Kantonspolizei Aargau“. Es ist eine sonore Stimme. Aber nicht die von Anna.

 

„Ehm, sorry…“, stammelt Reto. „Ich habe mich wahrscheinlich verwählt… also nein, das kann ja gar nicht… also…“

 

„Entschuldigen Sie, wer sind Sie genau?“, fragt die Stimme.

 

„Reto, Reto Gerber“, stammelt Reto. „Wer – also warum – also, haben Sie das Telefon von Anna?“

 

„Sie kennen Anna Wepfler?“, fragt die Stimme.

 

„Ja natürlich, sie ist meine Freundin“, Retos Stimme wird laut und hoch. Sein Hals schnürt sich plötzlich zu. „Was ist mit Anna passiert, wer sind Sie?“

 

„Herr Gerber, wohnen Sie in Boniswil?“

 

„Ja natürlich, also was ist mit Anna passiert?“

 

„Sie werden gleich abgeholt, Herr Gerber. Bleiben Sie ganz ruhig… wir sind gleich bei Ihnen“, sagt die Stimme.

 

Dann klingelt es an der Haustür. Reto rennt mit dem Handy am Ohr zur Türe und öffnet. Vor der Tür stehen zwei uniformierte Beamte mit betretenen Gesichtern.
„Herr Gerber?“, fragt die junge Beamtin. „Wir müssen Ihnen leider eine traurige Nachricht überbringen.“

 

***


Erst Tage später, nach unzähligen Einvernahmen bei der Polizei und nach einem Besuch in der Leichenhalle der Rechtsmedizin, begreift Reto wirklich, was passiert ist.

 

In der Pressemitteilung der Polizei war zu lesen, dass eine junge Frau in Lenzburg Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Ein 53-jähriger Schweizer aus der Region wurde unter dringendem Tatverdacht vorläufig festgenommen. Der mutmassliche Täter hat sich bereits am Folgetag auf dem Polizeiposten in Aarau den Behörden gestellt. Er sei polizeilich bisher nicht auffällig gewesen, schreibt die Staatsanwaltschaft. Der mutmassliche Täter dürfte psychische Probleme haben, heisst es weiter.

 

Anna hat in Lenzburg wirklich nur einen Drink getrunken. Sie wollte früh nach Hause, hat ihre Freundin Rebekka der Polizei zu Protokoll gegeben. Dann ist Anna offenbar auf dem Weg vom Pub zu ihrem Auto auf einem Parkplatz am Stadtrand von Lenzburg verfolgt worden. Sie versuchte mehrmals, Reto zu erreichen, bevor sie den Polizeinotruf wählte.

 

Die Notrufzentrale habe die Bedrohungslage wohl falsch eingeschätzt, sagte ein Beamte zu Reto. Man habe wohl gedacht, die junge Frau sei ein wenig hysterisch… so, wie es junge Frauen halt manchmal seien. Das verstehe er ja sicher, meinte der Beamte.

Man habe dann die Regionalpolizei avisiert, sie solle sich um den Fall kümmern. Aber die hätten etwas länger gebraucht als sonst. „Wir haben da nur eine Patrouille draussen um diese Zeit in der Region“, erklärte der Beamte.

„Und die Patrouille war gerade beschäftigt… in Seengen, mit einem Einbrecher, der dann doch keiner war.“


Alle Personen sind frei erfunden. Allfällige Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig und unbeabsichtigt. Es handelt sich um eine fiktive Geschichte. Die hoffentlich so nie passiert.


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