Willkommen auf meiner persönlichen Website. Mit persönlichen Ansichten.
2019 war ein Wahljahr, 2020 ist im Aargau wieder ein Wahljahr. Von der aktuellen Corona-Krise gar nicht zu reden. Viel zu tun für eine News- und Politikredaktion also. Daneben beschäftigt sich insbesondere der Redaktionsleiter natürlich aber auch mit Aufgaben «hinter den Kulissen». Dazu gehören immer häufiger auch juristische Klagen.
Ein Klagelied aus meinem journalistischen Alltag.
Die Corona-Krise ist eine Herausforderung für Journalistinnen und Journalisten. Sie sind konfrontiert mit komplexer Wissenschaft, unvollständigen Datensätzen, mehr oder weniger gut belegten Meinungsäusserungen, Verunsicherung in der Bevölkerung. Wie geht eine Regionalredaktion von SRF damit um?
Das politische Klima verroht, die Fronten verhärten. Hört man immer wieder. Gerade in unserem nördlichen Nachbarland (aber auch in der Schweiz) fragen sich viele, warum extreme(re) politische Positionen (wieder fast) mehrheitsfähig werden.
Und dann schaue ich einen Abend lang Fernsehen und erkenne, dass die Medien dabei wohl eine wichtige Rolle spielen. Ein persönliches Plädoyer für mehr Dokumentationen und weniger Talkshows.
Der Presserat rügt eine Schweizer Zeitung, weil sie den vollen Namen des Vierfachmörders von Rupperswil genannt hat. Es bestehe kein öffentliches Interesse an diesem Namen und auch für die Familie dieses Mannes bestehe Anspruch auf Persönlichkeitsschutz.
Eine gute Gelegenheit, um mal wieder über eine weit verbreitete Unsitte zu schreiben. In einem wie üblich ganz persönlichen Meinungsbeitrag.
Ich bin Journalist, kein Jurist. Gerichtsurteile lesen und verstehen ist nicht einfach. Wenn die Pressemitteilung dazu auf englisch und das Urteil nur auf französisch vorliegt, dann wird es richtig schwierig. Darum geht es in dieser Geschichte.
Genauer: Was passieren kann, wenn Journalisten eine Quelle nicht genau lesen oder verstehen, wenn Kommentatoren den Artikel dazu nicht ganz lesen oder verstehen und wenn dann auch noch Wahlkampf ist... die Geschichte eines vermeintlichen Skandals.
Die Nutzer weichen auf soziale Medien aus, wo internationale Grosskonzerne mit ihren Algorithmen die Inhalte steuern. Die Zahlungsbereitschaft für journalistische Inhalte ist gesunken, klassische Medienunternehmen sparen die Redaktionen klein.
Und doch möchte ich für mein Berufsbild nicht schwarzmalen. Denn erstens war früher nicht alles besser und zweitens gibt es durchaus Lösungsansätze.
Drei Thesen zur Zukunft der (Schweizer) Medienwelt.
Der «Fall Relotius» schadet der Glaubwürdigkeit des Journalismus. Wenn ein preisgekrönter Journalist ganze Reportagen erfindet, dann gerät die Branche unter Generalverdacht. Darin sind sich fast alle Kommentatoren einig. Doch ich möchte den Fall Relotius auch für eine selbstkritische Auseinandersetzung mit einem tatsächlich vorhandenen Problem im Journalismus nutzen: Auch «seriöse» und ehrliche Journalisten (ich zähle mich dazu) im Newsbereich bewegen sich täglich auf einem schmalen Grat zwischen Realität und Inszenierung.
Wieder einmal sorgt ein Facebook-Post für einen Medien-Hype. Es geht um eine Wurst, den Islam und die Frage: Wie viel Wahrheit braucht es eigentlich, damit eine Geschichte wirklich eine Geschichte ist?
Eine vielleicht mal wieder etwas belehrend wirkende (sorry!) kleine Wutrede vor dem Sommerloch.
Der Strafprozess zum Vierfachmord von Rupperswil war ein mediales Spektakel. Über 60 Journalistinnen und Journalisten haben vor Ort berichtet, noch viel mehr hatten sich schon im Vorfeld damit befasst oder publizierten weitere Inhalte zum Thema.
Dieser Prozess zeigt auch exemplarisch, woran der Journalismus aus meiner Sicht aktuell krankt. Unnötige Trends, handwerkliche Sünden, strukturelle Probleme: Eine ganz persönliche Medienkritik.
Die direkte Demokratie ist eine grossartige Errungenschaft. Immer wieder bin ich stolz, dass ich über Abstimmungskämpfe berichten darf. Immer wieder bin ich stolz, dass ich als Bürger selber mitbestimmen darf.
Allerdings: Die aktuellen Debatten rund um die öffentliche Medienfinanzierung sind für mich persönlich etwas anderes. Denn der Abstimmungskampf wird besonders hitzig geführt. Und er betrifft mich ganz direkt.
Deshalb lerne ich viel in dieser Zeit.
Die Medienkonzentration schreitet voran. Nun haben auch die AZ Medien und die NZZ ein Joint-Venture angekündigt. Die regionalen Titel der beiden Konzerne sollen einen gemeinsamen Mantelteil erhalten.
AZ-Chefredaktor Patrik Müller verspricht sich davon nicht weniger als die Rettung des Lokal- und Regionaljournalismus. Ich widerspreche ihm nicht. Es braucht aber eine wichtige Ergänzung. Und ja, die hat mit meinem Job zu tun...
Natürlich bezahlt keiner gerne Steuern und Gebühren. Natürlich argumentieren die Gegner öffentlicher Medienangebote, dass man nur das bezahlen soll, was man auch konsumieren will. Klingt logisch, macht auf den ersten Blick Sinn.
Natürlich kann man also Journalismus einfach dem freien Markt überlassen. Das funktioniert dann aber in etwa so gut wie bei der Landwirtschaft. Es würde alles
verändern.
Ein Plädoyer für einen fairen Umgang mit dem Begriff «Zwangsgebühren».
Die AZ Medien organisieren ihren Radiobereich neu. So lautete in etwa der Titel der offiziellen Mitteilung des Medienkonzerns Ende September. Dahinter steht ein Stellenabbau in der Redaktion von Radio Argovia.
Interessiert hat diese Meldung praktisch kein anderes Medium. Ich finde das persönlich sehr schade. Man sollte auch über die aktuellen und vielleicht bevorstehenden Veränderungen in der
regionalen Radio-Landschaft diskutieren.
Die persönliche Facebook- und Twitter-Timeline, der Screen im Bus, die Push-Meldung auf dem Smartphone, der RSS-Feed der Lieblingswebsite, der Blog des Kollegen, das Gespräch mit der Kollegin, die Diskussion am Stammtisch: Wir werden mit Informationen «bombardiert».
Kein Wunder, dass viele Menschen glauben, sie bräuchten keinen - kostenpflichtigen - Journalismus mehr. Aber guter Journalismus kann mehr als Algorithmen.
Ich bin kurzsichtig. Deshalb trage ich häufig eine Brille. Zum Beispiel beim Autofahren. In meinem Beruf als Journalist aber darf ich keine Brille tragen.
Ich versuche meine (kleine) Welt ohne Einschränkung des Blickfelds zu betrachten. Das wird oft nicht verstanden.
Eine Reaktion auf viele Hörerinnen- oder Leserkommentare.
Regelmässig darf ich Besucherinnen und Besucher empfangen im Regionalstudio Aargau Solothurn von Schweizer Radio und Fernsehen. Und regelmässig beantworte ich im Rahmen dieser Besucherführungen die gleichen Fragen zum Journalismus beim «öffentlichen Rundfunk». Es gibt Vorurteile, Klischees und Fehlinformationen, die ich nicht oft genug widerlegen kann. Deshalb tue ich es hier auch in schriftlicher Form.
«Faktencheck» heisst die heisseste Medienmode im Moment. Aber können Journalist/innen damit wirklich das Vertrauen des Publikums (wieder) gewinnen? Oft ist der Begriff eigentlich Augenwischerei. Langfristig braucht es vor allem Transparenz über unsere Arbeit, glaube ich. Auch wenn diese Transparenz manchmal ratlos macht.
Eine Première: An der «Gespensternacht» im Schloss Hallwyl (organisiert durch den Förderverein Gesellschaft zum Falken und Fisch) habe ich zum ersten Mal eine frei erfundene Geschichte aus eigener «Feder» vorgelesen.
Das Publikum klatschte. Ich war sehr erleichtert darüber.
Ermutigt durch den Applaus publiziere ich die Kurzgeschichte nun auch auf diesem Weg. Und danke den Beteiligten der Gespensternacht für ihre Ermutigung, mich auch in die fiktiven Gefilde zu wagen.
Mal wieder etwas in eigener Sache quasi: Es passiert ja nicht oft, dass meine Redaktion und ich von anderen Journalisten besucht werden. Im Spätsommer ist es passiert. «Die Botschaft» aus dem Zurzibiet hat nun einen kleinen, sehr informativen Artikel zu unserer Arbeit publiziert. Für alle Leserinnen und Leser ausserhalb des Zurzibiets sei der Artikel hier an dieser Stelle zugänglich gemacht.